Die Steilhänge der Berge

Keine andere Hochebene im Län hat solche großartigen Steilhänge wie Halle- und Hunneberg. Für viele hunderte von Jahren war der Berg auch eine natürliche Trutzburg, wo die Menschen Zuflucht suchen konnten, wenn Krieg war oder Unruhe im Land ausbrach.

 

Heute sind die Steilhänge sehr bekannt für ihre reiche Pflanzen- und Tierwelt mit sehr seltenen Arten. Das lokale Klima, Substrate in Verbindung mit dem durchgehenden Bestand an Wald, haben ideale Voraussetzungen für eine reiche Flora und Fauna geschaffen. Die Lebensbedingungen in den Hängen rund um die Berge haben dazu geführt, dass unterschiedliche Gewächse und Tiere hier anzutreffen sind, die normalerweise im Norden, Süden oder Westen beheimatet sind. Insbesondere bedeutend sind die Vorkommnisse von einer Reihe seltener Flechten mit ozeanischer Ausbreitung, die an den Steilhängen von Halle- und Hunneberg sehr reichhaltige Vorkommen aufweisen.

 

An den Südhängen findet man wärmeliebende Arten wie z.B. Hartheu. An den schattigen Abhängen im Norden trifft man eine vielfältige Moosflora. Auch die Pilzflora ist sehr interessant.

 

Über dem Abgrund, am Rand des Berges gibt es einen Eichen- und Kiefernwald mit bis zu 350-jährigen Kiefern und noch älteren Eichen. Örtlich findet man auch Ebereschen, Eschen, Ahorn und Linden. Abgestorbene Bäume kommen im Allgemeinen reichlich vor. Nachdem 1918 die Beweidung aufhörte und der Schutzschild seine ursprüngliche Bedeutung verlor drängen junge Fichten vor und bedrohen das Überleben der alten Bäume.

 

Unterhalb der hohen Diabasabhänge findet man viele Spuren menschlicher Aktivität. Hier bezeugen Stollen im Berg und alte trocken gemauerte Kalköfen über das umfangreiche Brennen von Kalk, der aus dem Berg gewonnen wurde. Denken Sie bitte an das Steinschlagrisiko, wenn Sie die Stollen der Gruben besuchen.